Einen Schwerpunkt innerhalb des psychiatrischen Fachgebietes bilden die
Angststörungen
Bei ca. 20 % der Bevölkerung findet sich Angst in einem behandlungsbedürftigen Ausmaß. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Selten liegt der Erkrankungsbeginn nach dem 45. Lebensjahr. Über die Entstehung der Angststörungen gibt es psychoanalytische Theorien und lerntheoretische Erklärungen. Auch neurobiologische Aspekte spielen eine Rolle (genetische Disposition). Zu unterscheiden sind die Panikstörung, die generalisierte Angststörung und die phob. Störung.
Panikstörung
Es treten wiederholt Panikattacken auf. Hierunter versteht man das plötzliche Auftreten intensiver Angst, das nicht durch eine bestimmte Situation ausgelöst wird. Neben psychischen Anzeichen treten auch ausgeprägte körperliche Symptome wie Herzrasen, Atemnot, Zittern und Beklemmungsgefühle auf. Eine Panikattacke dauert meistens 10 – 30 Minuten.
generalisierte Angststörung
Hier handelt es sich um eine langanhaltende Angst, die nicht nur auf bestimmte Situationen und Objekte begrenzt ist. Als Patient kann man sich nur kurzfristig von dieser Angst distanzieren. Typische Symptome sind motorische Anspannung, unkontrollierbare Übererregbarkeit, die sich in Beklemmungsgefühlen, Schwitzen, Mundtrockenheit, Schwindel äussert – sowie eine übermässige Wachsamkeit und erhöhte Aufmerksamkeit, die sich durch ein Gefühl der Anspannung, übermässige Schreckhaftigkeit, Ein- und Durchschlafstörungen und Reizbarkeit bemerkbar macht.
Phobien
Diese Angststörung wird als unvernünftige, sich entgegen besserer Einsicht zwanghaft aufdrängende Angst vor bestimmten Situationen oder Tieren definiert. Es gibt die Agoraphobie, hier besteht eine Angst vor offenen Plätzen oder Menschenmengen, oder die soziale Phobie, bei der eine übertriebene Angst vor Situationen besteht, in denen man im Mittelpunkt steht. Eine typische Situation wäre das Halten eines Vortrags vor einem Publikum. Typische Symptome sind Händezittern, Vermeiden von Blickkontakt, Übelkeit und Harndrang.
Therapiemöglichkeiten
- tiefenpsychologische Psychotherapie
- Verhaltenstherapie, vor allem bei Phobien
- kognitive Therapie
- Medikamente
- Entspannungsverfahren z.B. progressive Muskelrelaxation nach Jacobson Entspannungstraining
Tiefenpsychologische Psychotherapie
25-100 Stunden können von den Kassen bezahlt werden, Dauer jeweils 50 Minuten.
Ich habe die Zulassung für Erwachsene ab dem 18. Lebensjahr.
Katathymes Bilderleben kann durchgeführt werden.
Es ist entscheidend, beim Klienten den Grundkonflikt, den zentralen Beziehungskonflikt zu erfassen und zu bearbeiten.
Jacobson Entspannungstraining
In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte E. Jacobson dieses Verfahren. Muskeln werden für ca. 7 Sek. angespannt, dann für ca. 40 Sek. entspannt. Man lernt, die Anspannung und die Entspannung der eigenen Muskeln zu spüren. An 16 über den ganzen Körper verteilten Muskelgruppen wird dies trainiert. Ziel ist es, nach der Übung eine angenehme Entspannung zu erreichen. Auch die Zuhilfenahme von Musik ist möglich. Dieses Verfahren ist ideal bei Angststörungen und auch bei Migräne.